Mit einer vielversprechenden Perspektive geht die Pauluskirche in Bulmke in das neue Jahr.
Am Freitag, 5. Februar 2021, fand die digitale Abschlussveranstaltung des ersten Teils des Projekts Zukunft – Kirchen – Räume statt. Das Unterstützungsprogramm zog dabei eine Halbzeitbilanz. Dann wurden die ausgewählten Projekte für den zweiten Teil von Zukunftskonzept Kirchenräume bekannt gegeben. Auch die Pauluskirche wird weiter durch Baukultur NRW begleitet.
Die Jury lobt die Projektgruppe, die sich im vergangenen Jahr gebildet hat. insbesondere für die Ausrichtung des Projektes auf die Programme der Stadt Gelsenkirchen als „lernende Stadt“. Die frühzeitige Kooperation mit den umliegenden Schulen wird als sehr richtig und wichtig dargestellt. Die Kirche thematisch mit einem 3-Säulen-Modell aus Bildung, Kultur und Spiritualität zu besetzen und so einen neuen Treffpunkt im Stadtteil zu etablieren, wird sehr positiv bewertet.
Nun gilt es in der zweiten Phase der Begleitung durch Baukultur NRW konkret zu werden:
Wer wird zukünftig Träger der bislang nicht entwidmeten Kirche mit ihrer neuen Nutzung
Noch ist dies nicht geklärt. Wie lassen sich Sanierung und Umgestaltung finanzieren?
Wie werden im Detail die Räume in der als Denkmal geschützten Kirche und ggf. auch der Kirchplatz umgestaltet , um die drei Formen der zukünftigen Nutzung zu ermöglichen? Hier sollen zunächst die Schulen Antworten liefern, welche in der Pauluskirche realisierbaren Räume für pädagogische oder kulturelle Aktivitäten gebraucht werden. Der jetzige Altarraum ist gut als Bühne denkbar. Unter den Emporen und auf den Emporen können alternative Lernräume unterschiedlicher Größe entstehen. Das Kirchenschiff kann als flexibel zu gestaltender, großer Raum verschiedenen Funktionen dienen.
Bei der Säule „Spiritualität“ ist an das Angebot eines festen Raumes der Stille zur persönlichen Einkehr in der Kirche verbunden mit einem Angebot Geistlicher Begleitung gedacht.. Außerdem wird an die Einführung von Achtsamkeit und Stille-Inseln als ergänzendes Angebot im Schulalltag gedacht, um körperliche Entspannung und geistige Ruhe als Ausgleich zu fördern. Der Kirchraum, so weit und hell wie er ist, soll jedenfalls auch so erhalten bleiben, dass er aus sich selbst heraus wirken kann. Er lädt ja dazu ein, zu sich zu finden und sein Leben in einem größeren Horizont zu verstehen. Vielleicht finden sich weitere Formen einer zeitgemäßen Spiritualität, die hier einfach den richtigen Rahmen haben.
Bis zum 1. November 2021 ist nun Zeit, an diesen Fragen zu arbeiten. Begleitet wird die Projektgruppe, die aus Vertretern der Kirchengemeinde, des Fördervereins Pauluskirche und der Schulen besteht, weiterhin von der Architektin Frau Dr. Manuela Kramp aus Lemgo. Baukultur NRW sagt zudem weitere Experten zu, mit deren Hilfe das neue Nutzungskonzept für das Kirchengebäude verfeinert werden soll.
Die Vorstudie von Baukultur Nordrhein-Westfalen finden Sie hier als Download.