Der Halfmannshof und die Pauluskirche

Die enge Verbundenheit der Künstlersiedlung Halfmannshof mit der Kirchegemeinde Bulmke besteht nun schon seit über 58 Jahren. Der Beginn dieser Verbindung war die Anfrage des Presbyteriums im Jahr 1952 an den Architekten Otto Prinz. Dieser sollte Pläne für den Wiederaufbau der im Kriege zerstörten Pauluskirche liefern.

Architekt Prinz machte sich an die Arbeit, ließ den restlichen Baubestand prüfen und unterbreitete die verschiedensten Pläne. Angefangen vom originalgetreuen Wiederaufbau der Jugendstilkirche, einer niedrigen gedrungenen romanischen Kirche mit verkürztem Turm bis zu einer Hallenkirche mit West-Ost-Ausrichtung des Kirchenschiffes. „So nicht!“ war die Reaktion auf diese Vorschläge.

Ab 1954 wurde ein Wiederaufbau unter Berücksichtigung des erhaltenen Kirchenbestandes (Turm und Westflügel) auf den vorhanden Grundmauern in Erwägung gezogen. Prinz und das Presbyterium waren sich einig: „Das ist es!“

1955 wurde mit dem Wiederaufbau begonnen. Für die Innengestaltung brachte Prinz weitere Künstler des Halfmannshofes mit. Hubert Nitsch schuf Altar und Taufbecken. Das 11 x 6 Meter große Altarfenster mit dem 35-fach wiederkehrenden Siegeslamm unter dem himmlischen Jerusalem ist ebenfalls sein Werk. Der Kanzelaufgang, die Kerzenleuchter sowie das Turmkreuz mit der Weltkugel sind Arbeiten von Friedemann Werner.

Von Prof. Eduard Bischoff stammen die Apostelfenster neben dem Hauptportal, die heute nach der Umgestaltung des Eingangsbereiches noch besser zur Geltung kommen.

Bei der Erweiterung der Ausstattung griff die Gemeinde häufig auf den Halfmannshof zurück. In den 1990er Jahren gestaltete Wolfgang Prager den Kerzenhalter für die Friedenskerze. In diesem Jahr hat Dietmar Klein die 1957 von Bundespräsidenten Theodor Heuss gestiftete Altarbibel neu gebunden. [Andreas Janke im Gemeindebrief horizonte, Ausgabe Sommer 2010]